Kindertagesstätten in Deutschland leiden unter anhaltendem Personalmangel. Einer aktuellen Studie zufolge fehlen mehr als zwei Fachkräfte pro Einrichtung, oft sogar noch mehr. Dies geht aus dem Kita-Bericht 2024 des Paritätischen Gesamtverbandes hervor, der feststellt, dass derzeit bundesweit etwa 125.000 Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung fehlen.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte kürzlich von einem Mangel von 50.000 bis 90.000 fehlenden Fachkräften bis 2030 gesprochen. Die neuen Zahlen verdeutlichen jedoch, dass die Situation bereits jetzt weitaus kritischer ist als bisher angenommen.

Der Bericht betont, dass der Fachkräftemangel nicht nur die Qualität der Betreuung beeinträchtigt, sondern auch die Belastung für die vorhandenen Erzieherinnen und Erzieher erhöht. Viele Kitas sind gezwungen, ihre Betreuungszeiten zu reduzieren oder Gruppen zusammenzulegen, was die Situation weiter verschärft.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, fordern Experten und Verbände verstärkte Maßnahmen zur Ausbildung und Anwerbung von Erziehern. Dazu gehören bessere Arbeitsbedingungen, höhere Gehälter und gezielte Kampagnen zur Berufsorientierung. Auch die Anerkennung ausländischer Abschlüsse könnte dazu beitragen, den Bedarf an Fachkräften zu decken.

Die Bundesregierung wird aufgefordert, schnell und umfassend zu handeln, um die Betreuungssituation in den Kitas zu verbessern und den Fachkräftemangel zu beheben. Nur so kann gewährleistet werden, dass alle Kinder in Deutschland eine qualitativ hochwertige Betreuung erhalten.