Umweltauswirkungen von Online-Bestellungen

Last Updated: Samstag, 11.11.2023By Tags: , ,

Im Zuge der Diskussionen um Umweltbewusstsein hat der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) eine aufschlussreiche Studie in Auftrag gegeben. Ziel war es, ein klares Bild der CO2-Emissionen, die durch Online-Bestellungen entstehen, zu zeichnen. Das renommierte Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung wurde mit dieser Analyse beauftragt.

Online-Bestellungen vs. Autofahrten: Die CO2-Bilanz

Die Studienergebnisse zeigen auf, dass eine durchschnittliche Online-Bestellung, die bis zur Haustür geliefert wird, etwa 1.421 Gramm CO2-Äquivalente freisetzt. Zum Vergleich: Dieser Wert liegt deutlich über dem CO2-Ausstoß einer ein Kilometer langen Autofahrt, welche etwa neunmal weniger Schadstoffe verursacht.

CO2-Einsparpotenziale im E-Commerce

Es wurden auch Möglichkeiten untersucht, wie sich die CO2-Emissionen im Onlinehandel reduzieren lassen. Eine effektive Methode ist die Verwendung eines Smartphones statt eines PCs für die Produktsuche, da ersteres weniger Strom verbraucht. Zusätzlich ist eine WLAN-Verbindung gegenüber Mobilfunknetzen vorzuziehen. Ein weiterer wichtiger Hebel ist die Art der Zustellung: Elektro-Fahrzeuge und die Lieferung an Packstationen statt Haustürlieferung können den CO2-Ausstoß signifikant senken. Zudem trägt der Einsatz von Mehrwegverpackungen zur CO2-Einsparung bei. Unter optimalen Bedingungen kann der CO2-Ausstoß auf etwa 469 Gramm reduziert werden.

Umweltbelastende Faktoren beim Onlinehandel

Im Gegensatz dazu kann eine ineffiziente Handhabung – lange Suchzeiten am Desktop-PC, Haustürlieferungen per Dieselfahrzeug und häufige Retouren – zu einem Anstieg der CO2-Emissionen auf bis zu 4.426 Gramm führen. Dies entspricht ungefähr dem 30-fachen CO2-Ausstoß einer ein Kilometer langen Autofahrt.

Empfehlungen für Handel und Konsumenten

Die Studie liefert konkrete Handlungsempfehlungen für Onlinehändler und Konsumenten. Für Händler zählen der Einsatz elektrischer Lieferfahrzeuge und eine effizientere Logistik zu den wichtigsten Maßnahmen. Verbraucher können durch die Nutzung von lokalen Paketstationen und den Kauf gebrauchter Waren ihren CO2-Fußabdruck beim Online-Shopping erheblich verringern.

Insgesamt liefert die Studie wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Online-Einkäufe umweltschonender gestaltet werden können, und weist auf die Notwendigkeit hin, dass sowohl Händler als auch Verbraucher bewusste Entscheidungen zum Wohl der Umwelt treffen sollten.

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