Gelegentlich mag man sich fragen, warum Anwälte Klienten verteidigen, bei denen auf den ersten Blick ersichtlich ist, dass sie im Unrecht sind. Der Verdacht liegt nahe, dass monetäre Anreize ethische Bedenken überwiegen könnten. Einige Anwälte könnten sich bewusst sein, dass die ihnen gezahlten Honorare aus fragwürdigen Quellen stammen, wie etwa Geldern, die Rentnern oder gutgläubigen Anlegern entzogen wurden. Manchmal könnte man sogar den Eindruck gewinnen, dass der Anwalt den Taten seines Klienten Vorschub leistet, indem er ihm ermöglicht, seine dubiosen Geschäfte fortzusetzen.

Ein aktueller Fall beschäftigt uns, in dem es um eine Schweizer Gesellschaft und einen Anwalt aus NRW geht. Dieser Anwalt ist sicherlich über die Details und Vorwürfe informiert, die ihm vorgelegt wurden. Wir haben Kontakt zur zuständigen Rechtsanwaltskammer aufgenommen und einen konstruktiven Dialog begonnen. Es gibt Hinweise darauf, dass der Anwalt in diesem Fall seinen beruflichen Pflichten nicht nachkommt. Wir haben weitere Unterlagen eingereicht und sie um erneute Prüfung gebeten.

Sollte unsere Einschätzung gerichtlich bestätigt werden, planen wir, den Anwalt für die Verluste der Anleger zur Verantwortung zu ziehen. Dies mag ein komplizierter Weg sein, aber wir möchten ein Statement setzen. Im konkreten Fall betrifft es alle Investitionen, die nach dem 1. Juli 2023 getätigt wurden. Inzwischen haben sich 20 Anleger mit uns zusammengeschlossen, bei denen es um erhebliche Summen geht. Sie alle sind bereit, an einem Musterprozess gegen den Anwalt teilzunehmen. Ein Rechtsprofessor unterstützt uns in diesem Fall, um ein fundiertes Rechtsgutachten zu erstellen und die Klage entsprechend zu begründen.