Wagniskapitalgeber für das Silicon Valley

Soziale Leistungen: Forderung des bedingungslosen Grundeinkommens 

Am 20./21.06., wiederholt am 01.07.2016, hat Dr. Claus Kleber vom ZDF auf Kalifornien und Angst in Verbindung mit den dortigen Errungenschaften hingewiesen. Diese wurden auch in Berlin – von deutschstämmigen Wissenschaftlern aus Kalifornien – vorgestellt. Bundespräsident Gauck war einer der Angesprochenen – Seine Antwort: „Sie machen mir Angst!!“

In der einstündigen Sendung – in der besten Sendezeit am Sonntagabend um 23:30 Uhr – haben manche Zuschauer eine neue Welt kennen gelernt. Die meisten waren vorher nicht davon ausgegangen, dass sie hinter der Welt  lebten. Sie nahmen zur Kenntnis, dass Pflegeroboter für Menschen Personal ersetzen und Automatisierung Arbeitsplätze vernichten könnte. Daraus werden mehr neue Jobs entstehen als vorher aufgelöst worden sind. Darunter werden prekäre Beschäftigungsverhältnisse sein. Als Beispiel wurden die privaten Fahrer in den Dienstleistungs- Fahrzeugen von UBER, der Plattform für die Konkurrenz zu etablierten Taxiunternehmen genannt.

Die automatisierte Arbeitswelt hat trotz Arbeitsvereinfachung Nachteile. Viele Arbeitnehmer werden mehrere Jobs benötigen, um über die Runden zu kommen. Aus der digitalen Welt und ihren unternehmerischen Gedanken werden keine Überlegungen zu einer Grundsicherung der Menschen erwartet. Sollte es so sein, dass in Kalifornien mehr an Menschen gedacht wird als in Europa? Drei Ansätze könnten für weltweit alle Menschen von Nutzen sein:

  1. Beteiligung an Wagniskapital in revolutionären Standorten.
  2. Sicherung des Einkommens nach unten durch bedingungsloses Grundeinkommen.
  3. Menschen werden vom Zwang befreit für Geld arbeiten zu müssen.

Die Folge ist die Durchsetzung der von der UNO seit 1982 propagierten Collaborative Commons, in Deutschland Gewerkschaften genannt. Weltweit wird der Tag dieser Vereinigungen am ersten Samstag im Juli eines jeden Jahres gefeiert – der 2. Juli 2016 war wieder eine Erinnerung daran.

Wohin bewegt sich die Welt,  wenn laufende Kosten auf NULL Grenzkosten vermindert, Administrativen verkleinert werden. Der frühere Berater von Bill Clinton und heutiger für die EU hat als Professor der Wharton School von Pennsylvania dieses Modell auf Basis der letzten 160 Jahre weiter durchdacht (Jeremy, Rifkin). Die skandinavischen Länder haben diese Idee. Bargeld wofür?

Finnland will das Modell des bedingungslosen Grundeinkommens im nächsten Jahr starten; in der Schweiz wurde es gerade abgelehnt – dennoch? Können wir solche Modelle aus den USA erwarten – mit Donald Trump sicher nicht!

Grundlage ist die Befürwortung des Wagniskapitals – zur Probe im Silicon Valley. Wer macht mit? Marc Andreessen, Mitglied des Aufsichtsrats bei Facebook und Kapitalgeber Tim Draper sind zwei der berühmtesten Vertreter der Tech-Elite für ein bedingungsloses Grundeinkommen.  Eine Beratungsfirma setzt das Wagniskapital unter anderem ein, um 6000 Kenianer in Afrika mit einem bedingungslosen Grundeinkommen zu versorgen (Adrian Lobe, FAZ 2016-06-17).

Dieses Wirtschaftsmodell überrascht bei Unternehmen, die doch so wenig Staat wie möglich wollen. Dennoch sind sie nicht uneigennützig, wie der Internetkritiker Evgeny Morozov dokumentiert: Das Eintreten für ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte eine Schutzfunktion für die Tech-Konzerne sein, um die Furcht des Arbeitsplatzverlustes durch Automatisierung abzubauen. Dabei wird auf die erste industrielle Revolution im 19. Jahrhundert Bezug genommen. Sind mit den Maßnahmen der Wagniskapitalgeber und Strategen im Silicon Valley die Ansätze gefunden, um die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu groß werden zu lassen? (Lobe ebd.)

Wir würden auf diese Weise eine Zweiteilung der Gesellschaft erkennen – Menschen, die mit einem Grundeinkommen zufrieden sind und solche, die sich selbstständig um die Verwirklichung neuer Ideen bemühen! Die Investoren könnten Privatpersonen sein, die Start-Ups gründen für eigene Leistung, Einsatz von Kapital oder auch Sachwerten. Dann ist die Idee des 77´-Start-Ups real. Die von der größten Rückversicherungsgesellschaft der Welt erwartete abrupte Lebensverlängerung wird die Basis dieser Plattform erweitern. Geld und andere Werte müssen bewegt werden – auf neuen Flächen.

Daten und Eigentümerrechte können mit Kapital erworben, eigene Daten eingebracht werden. Leistungen werden genossenschaftlich mit Nahrungs- und Wohnungs- Flat als Teil des Grundeinkommens honoriert. Es wird so viele Spielarten wie Menschen geben, die sich daran beteiligen nicht graue Strukturen zu ordnen, sondern buntes Leben erwarten und gestalten.

Welche Gegenleistungen müssen wir für diesen Müßiggang erbringen – in Publikationen als Vierzig-Stunden-Pause definiert? (vgl. Lobe ebd,) Droht Donald Trump von dieser Seite unter Verzicht auf die banale Präsidentschaft der Vereinigten Staaten mit der Weltherrschaft über Google, Facebook und Twitter, unter denen die Staaten dieser Welt wie Russland und USA reguliert werden? Wir sollten das bedingungslose Grundeinkommen nicht aus den Augen verlieren. Es muss nicht an Geld orientiert sein – das wir wieder essen noch anderweitig einsetzen. Wir leben von dessen Ergebnissen. Wenn wir überschüssiges Kapital (Geld) in Wagniskapital verwandeln, bekommen wir einen am Sach- und Nutzwert orientierten Ertrag.

Die „Schöne Neue Welt“ kennen wir seit 1932. Buch und Film waren Grundlage für den Report von Dr. Kleber im Silikon Valley. Unsere Daten werden zu genutzten Werten – um leben zu können. Das gilt für die diejenigen, die vom bedingungslosen Grundeinkommen leben (wollen). Eigentümerrechte dürften ohnehin bald überholt sein. Unsere Arbeitskraft und Sachwerte werden in Netzkonzernen eines Staats arbeiten, der mit Transferleistungen in die Bresche springt und über den Umweg des bedingungslosen Grundeinkommen mit den Daten gesteuerten Kapitalismus über Sachwerte subventioniert (Lobe ebd.).

Wenn wir uns mit null Grenzkosten vom Staat, der ein anderer sein wird als der, den wir kennen, Müßiggang finanzieren lassen, hätten wir alle Zeit der Welt, um noch mehr Stunden bei Google oder auf Facebook zu verbringen. Lösungen präsentieren andere, die mehr einnehmen und verbrauchen als das bedingungslose Grundeinkommen.

Je mehr Leistungen erbracht werden desto mehr Nutzen kann in Anspruch genommen werden – Car-sharing, genossenschaftliche Wohnungen, vollständige Bildungsorganisationen. Auch diese Bevölkerungsgruppe braucht keinen eigenen Willen, da ihr gesagt wird,  was sie tun kann und soll. Mit Sicherheit kann das Internet der Zugang zu weiteren Lebenselementen sein.

Wenn unser Wagniskapital richtig eingesetzt ist, wird es irgendwann kein Internet mehr geben und bessere Strukturen werden sich entwickelt haben – ohne Donald Trump. Bei dessen Betrachtung, gemeinsam mit Boris Johnson werden wir lernen, dass Menschen nicht zwingend ihre Absichten präsentieren sondern diese nur in eigenem Interesse verfolgen. Darüber müssen / wollen sie uns nicht informieren. Die angestrebte politische Willensbildung durch Dritte wäre irgendwann nicht mehr möglich – die Zukunft der analogen Revolution (Christian Schwägerl).

JPM

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