Trotz der herrschenden Wohnungsnot in vielen Städten wird eine Vielzahl von Bauprojekten auf Eis gelegt. Vonovia, der größte Immobilienkonzern Deutschlands, hat beispielsweise angekündigt, vorerst auf den Bau von 60.000 geplanten Wohnungen zu verzichten. Als Ursache für diese Entscheidung führt Vonovia die steigenden Zinsen und Baukosten an.

Die einstigen Baukosten von 3.000 Euro pro Quadratmeter sind mittlerweile auf 5.000 Euro angestiegen. Dies würde die Mieten für Neubauten auf 20 Euro pro Quadratmeter erhöhen, was für viele untragbar wäre. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt äußert scharfe Kritik an Vonovia und vermutet ein Streben nach mehr Fördermitteln als Beweggrund. Auch weitere Wohnungsbauunternehmen und private Bauherren äußern sich beklagend über die hohen Kosten. In NRW sind die Baugenehmigungen im Jahr 2023 um 33% gesunken, und Experten der Branche appellieren an eine intensivierte politische Unterstützung. Ein Gipfeltreffen zum Thema Wohnungsbau mit dem Bundeskanzler wird demnächst erwartet.