In der westlichen Welt wird eine alarmierende Zunahme von Geschlechtskrankheiten verzeichnet, die sich auf diverse sexuell übertragbare Infektionen erstreckt. Mediziner beobachten einen deutlichen Anstieg bei Krankheiten wie Chlamydien, Gonorrhö (Tripper), Herpes- und HP-Viren sowie Syphilis. Besonders auffällig ist die Zunahme von Syphilis-Infektionen, die laut Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für sexuelle Gesundheit, insbesondere in den USA dramatisch gestiegen sind. Diese Entwicklung ist vor allem deshalb besorgniserregend, weil eine Syphilis-Infektion bei Schwangeren zu schwerwiegenden Erkrankungen des Fötus führen kann. In den USA und Deutschland wurden in den letzten Jahren jeweils ein signifikanter Anstieg von Syphilis-Infektionen verzeichnet.

Eine der möglichen Ursachen für diesen Trend könnte die zunehmende Nutzung von Online-Dating-Portalen sein. Diese digitalen Medien erleichtern schnellere und häufigere sexuelle Kontakte. Neben der Popularität von Partydrogen wird die Veränderung der Anbahnungsmöglichkeiten für sexuelle Kontakte durch digitale Medien als ein wesentlicher Faktor für den Anstieg von Geschlechtskrankheiten angesehen.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, empfiehlt Brockmeyer neben dem Einsatz von Medikamenten, die beispielsweise vor HIV schützen, vor allem eine verstärkte Aufklärung, insbesondere in Schulen. Ziel ist es, das Bewusstsein für Präventionsmaßnahmen und die Risiken sexuell übertragbarer Infektionen zu schärfen, um so den Anstieg der Geschlechtskrankheiten einzudämmen.