Natürlich muss Anlegerschutz sein, und natürlich reden auch wir mit vielen Anlegerschutzanwälten um Informationen zu dem einen oder anderen Thema zu bekommen. Natürlich reden die auch gerne mit uns, um für ihre Dienstleistung dann auch Werbung machen zu können.

Auch das sicherlich auch alles völlig in Ordnung. Bauchgrummeln bekommen wir dann, wenn mancher Anlegerschutzverein möglicherweise nur einer „vereinfachten Mandantenakquisition“ dient, denn einen Anlegerschutzverein ruft man eher an als einen Rechtsanwalt.

Viele Betroffene von „schiefgegangenen Kapitalanlagen“ tun sich schwer damit einen Rechtsanwalt zu kontaktieren, das wissen wir aus unzählichen Gesprächen der letzten Jahre unserer Tätigkeit. Der Kontakt mit einem Verein fällt da eben leichter.

Kommen wir nun einmal zum AAA Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz mit Thomas Lippert. Zunächst einmal macht sich der Name natürlich ganz gut. Mit der Abkürzung von „§A’s“ steht man immer weit Vorne in einem Verzeichnis, wenn Jemand bewusst nachdem Thema „Anlegerschutz“ sucht.

Prima, kluge und gute Idee. Schaut man sich den „Verein“ genauer an, dann könnte man aber zu der Einschätzung gelangen, das dieser Verein natürlich auch für die Rechtsanwaltskanzlei Schirp in Berlin durchaus nützlich sein könnte.

Das zumindest kann man aus der Internetseite des Vereins herauslesen. Hier heißt es:

1. Wir stehen als Ansprechpartner für alle wirtschaftlichen Fragen rund um Ihre Fondsbeteiligungen zur Verfügung – egal, wieviele Beteiligungen es sind. Hierzu gehört die Bewertung der Fondsbeteiligungen ebenso wie die wirtschaftliche Beratung bei Ihren Überlegungen, Fondsanteile zu vererben oder zu verschenken.
2. Wir berichten vierteljährlich in unserem Anlegerschutzbrief über aktuelle Entwicklungen in der Fondsbranche und unsere laufenden Aktivitäten. Den Anlegerschutzbrief erhalten Sie per Post.
3. Wir führen bundesweit Anlegerinformationsveranstaltungen zu aktuellen Themen – in aller Regel fondsbezogen – durch, an denen Sie kostenlos teilnehmen können, so oft Sie wollen.
4. Wir vertreten Ihre Stimme auf den Gesellschafterversammlungen Ihrer Fonds und geben Ihnen Beschlussempfehlungen bei schriftlichen Umlaufverfahren.
5. Wir prüfen und analysieren die Gesellschafterinformationen und informieren Sie, sobald aus unserer Sicht Handlungsbedarf besteht.
6. Wir unterstützen Sie bei einer Beiratskandidatur und ggf. auch beim Austausch einer Fondsgeschäftsführung, indem wir Ihnen bei der Kontaktaufnahme zu Ihren Mitgesellschaftern helfen und Sie bei der logistischen Umsetzung beraten und diese ggf. für Sie umsetzen.
7. Wir prüfen die Prospektunterlagen auf wahrheitsgemäße und vollständige Aufklärung und recherchieren Hintergründe zu Initiatoren und Projektpartnern bei notleidenden Fonds, bei denen eine Vielzahl von Anlegern betroffen ist.
8. Wir unterstützen Sie bei der Vertretung bei außergerichtlicher Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen durch die Kanzlei Schirp & Partner Rechtsanwälte mbB.
9. Wir helfen bei der Vermittlung von Rabattierungen bei anwaltlicher Vertretung.

Zitat Ende

Punkt 8 zeigt dich genau das was wir hier vermuten. Ist das dann Seriös? Es gibt sehr viele gute Anlegerschutzkanzleien in Deutschland, mit denen könnte der Verein dann doch auch Zusammeaarbeiten? Tut er das?

Was wir dann auch nicht ganz verstehen ist, was das mit den „Rabatttierungen“ auf sich hat. Dazu haben wir dann auch einmal eine Anfrage an die zuständige Rechtsanwaltskammer in Berlin gestellt, denn uns ist bekannt das die Rechtsanwälte verpflichtet sind nach der Rechtsanwaltsvergütungsordnung, ihre Dienstleistungen in Rechtsverfahren, abzurechnen. Mal schauen, was die Anwaltskammer dzu meint. Vielleicht fragt die ja dann auch mal bei der Kanzlei Schirp & Partner in Berlin nach ob diese Aussage auch für diese Kanzlei gilt.

In den Focus ist dieser Anlegerschutzverein bei uns deshalb geraten, weil er derzeit versucht Mandanten einzusammeln zum Thema Publity Performance Fonds 6, Publity Performance Fonds 7 und Publity Performance Fonds 8. Hier verbreitet das Unternehmen eine Meldung die wir dann doch „merk-würdig“ finden.

Selbst wenn alle diese Hinweise in der Meldung stimmen sollten, dann muss man sich doch die Frage stellen „ist das überhaupt eine Nachricht wert, wenn man nicht auf Mandantenakquisition wäre?“.

Hier hat es Verkäufe von Immobilien aus einem AIF Fonds heraus gegeben. Mit Verlaub, wir gehören sicherlich nicht zu den Freunden und Fans des Unternehmens Publity, aber da gibt es doch nicht nur ein 4 Augen Prinzip bei solchen Geschäftsvorgängen, sondern sicherlich ein mindestens 8 Augen Prinzip. Das die alle „Blind“ gewesen sei sollen, dass kan man sich dann sicherlich nicht vorstellen.

Wir sagen hier ganz klar „AUGEN AUF WENN SIE MIT DIESEM VEREIN IN KONTAKT TRETEN“, und überlegen sie sich das bitte ganz genau, ob sie die Dienstleistungen dieses Vereins auch wirklich benötigen.