Benkos Krise: Geiwitz als Rettungsanker?

Last Updated: Montag, 13.11.2023By Tags: ,

Dem österreichischen Immobilienmagnaten könnte finanziell die Puste ausgehen. Es steht zur Debatte, ob er die Leitung seiner Unternehmungen an den renommierten Sanierer übergeben muss.

Der bekannte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz möglicherweise die Geschicke des Immobilienunternehmers übernehmen könnte. Geiwitz, der durch die Abwicklung der Drogeriekette Schlecker bekannt wurde, könnte als nächste Herausforderung die Unternehmungen von René Benko übernehmen, der bisher ohne Erfolg versucht hatte, aus Galeria Karstadt Kaufhof einen florierenden Warenhauskonzern zu formen.

Aktuell steht der Verkauf von Benkos Handelsbeteiligungen im Raum. Es wird geprüft, wie das Verhältnis von Vermögenswerten zu Schulden steht, und ob die internationalen Immobilienbeteiligungen und Bauprojekte davon betroffen sein könnten. Kredite in Milliardenhöhe stehen im Raum, und es bleibt abzuwarten, ob und wie die Finanzierung fortgesetzt wird.

Ein Machtkampf zeichnet sich hinter den Kulissen ab. Geldgeber, darunter auch der Industrielle Hans Peter Haselsteiner, plädieren dafür, dass Benko weicht und Geiwitz als Generalbevollmächtigter einspringt. Doch Benko sucht nach neuen Investoren, um seine Position zu stärken. Sollte Geiwitz die volle Kontrolle übernehmen, wäre Benko komplett außen vor.

Die Lage ist ernst, aber noch sind die endgültigen Entscheidungen zur Zukunft der Signa Holding und der zahlreichen Bauprojekte nicht gefallen. Es ist ungewiss, ob die Unternehmensgruppe erhalten bleiben kann, und wie die Investoren, darunter prominente Namen aus der Wirtschaftswelt, sich positionieren werden.

Die Frage nach der Werthaltigkeit der Immobilien als Sicherheiten für die Kredite beschäftigt nun die Finanzwelt. Eine Prüfung durch die Europäische Zentralbank wurde initiiert, um das Risiko zu bewerten, das mit dem Engagement bei der Signa Holding verbunden ist.

Das Schicksal von Benkos Krediten bei der Schweizer Bank Julius Bär ist ein weiterer Punkt der Unsicherheit, ebenso wie das der Privatanleger, die in Anleihen der Signa-Gruppe investiert haben.

Die Entwicklung um Benko stellt einmal mehr die Frage nach der Rolle und dem Engagement von Hypothekenbanken und Landesbanken sowie der Versicherungswirtschaft in solchen Großprojekten. Insbesondere in Deutschland und Österreich sind bedeutende Finanzinstitute involviert, deren weiteres Vorgehen nun im Fokus steht.

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