Mit dem Einzug des Herbstes melden viele Menschen wieder Erkältungssymptome. Doch zugleich nimmt auch die Anzahl der positiven Corona-Tests zu. Laut neuesten Daten des Robert Koch-Instituts zeigt sich ein Anstieg dieser Fälle. Wie bewerten Experten die aktuelle Corona-Situation? Und wie zuverlässig sind die Daten, wenn sich nicht mehr alle regelmäßig testen lassen?

Hauptpunkte:

Anstieg der Corona-Infektionen bis zum 22. Oktober auf 13.128 Fälle.
Trotz der Zunahme sind die Krankheitsverläufe im Allgemeinen milder.
Die Hospitalisierungsrate bleibt unter den Werten des Frühjahrs.
Fachleute weisen auf eine hohe Dunkelziffer hin.
Experten betonen die Bedeutung eines breiten Blicks auf verschiedene Datenquellen.

Bis zum 22. Oktober hat Deutschland einen leichten Anstieg der Corona-Fälle verzeichnet. Dennoch beschreibt Dr. Michael Albrecht von der Uniklinik Dresden die Krankheitsverläufe als weniger schwerwiegend als in vorherigen Wellen. Interessanterweise sind viele der Patienten nicht primär wegen Corona in den Kliniken.

Die Uniklinik Magdeburg hat ebenfalls einen Anstieg der Fälle festgestellt, jedoch bleibt die Rate der Krankenhausaufenthalte im Vergleich zu den Höhepunkten der Pandemie niedriger. Ein neues Problem stellt allerdings das Corona-bedingte Fehlen von medizinischem Personal dar, das sich infiziert hat.

Ein wichtiger Punkt ist die Frage nach der Datenerfassung. Das RKI sammelt Daten aus vielfältigen Quellen, einschließlich Arztpraxen, Krankenhäusern und speziellen Projekten wie der Überwachung von Abwässern. Diese Methode ermöglicht es, die Konzentration des Virus im Abwasser zu überwachen, da Coronaviren sich auch im Verdauungstrakt vermehren.

Ein Projekt in Mainz zielt darauf ab, repräsentative Daten zu erhalten, indem wöchentlich etwa 10.000 Menschen über 25 Jahre getestet werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, unterschiedliche Datenquellen zu berücksichtigen, um ein umfassendes Bild der Pandemiesituation zu erhalten.