Der Golfstrom, eine der bedeutendsten Meeresströmungen der Erde, transportiert warmes Wasser vom Äquator in Richtung der Pole und hat einen erheblichen Einfluss auf das Klima in Europa. Forscher warnen jedoch, dass der Golfstrom geschwächt ist, und suchen nach den Ursachen, die nicht nur im menschengemachten Klimawandel zu finden sind. Eine wichtige Rolle könnte die Salzkonzentration in der Karibik spielen.

In den letzten 2.000 Jahren gab es in Europa immer wieder erhebliche Temperaturschwankungen, darunter die Kleine Eiszeit, die vom 15. bis ins 19. Jahrhundert dauerte und von nasskalten Sommern, Ernteausfällen und Hungersnöten geprägt war. Forscher des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung analysierten Sedimentproben aus der südlichen Karibik, die bis zu 2.000 Jahre alt sind, um die Faktoren hinter diesen Klimaschwankungen besser zu verstehen.

Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Kälteperioden in der europäischen Geschichte oft mit einem erhöhten Salzgehalt in der Karibik einhergingen. Die Verteilung von Salz in den Ozeanen beeinflusst die Meeresströmungen, darunter auch den Golfstrom, und hat Auswirkungen auf das Klima in Europa. Dies zeigt, dass das karibische Salzwasser einen direkten Einfluss auf das Klima in unseren Breiten hat. Die Erkenntnisse betonen die Bedeutung von bisher weniger beachteten Rückkopplungseffekten im globalen Klimasystem, die bei der Bewältigung der Klimakrise berücksichtigt werden müssen.