Die Linksfraktion im deutschen Bundestag hat sich aufgelöst. Diese Entscheidung trat um Mitternacht in Kraft und folgte dem Austritt der früheren Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sowie neun weiterer Abgeordneter aus der Fraktion. Infolgedessen unterschritt die Fraktion die erforderliche Mindestgröße von 37 Sitzen.

Trotz ihrer Auflösung planen sowohl die verbliebenen Abgeordneten der Linken als auch Wagenknecht und ihre Mitstreiter, ihre parlamentarische Arbeit als eigenständige Gruppen fortzusetzen. Dies hat jedoch zur Folge, dass sie im Vergleich zu einer offiziellen Fraktion geringere finanzielle Mittel und eingeschränkte parlamentarische Rechte haben werden. Die Linksfraktion, die im September 2005 gegründet worden war, bestand zwei Jahre vor dem Zusammenschluss der Linkspartei/PDS und der WASG zur Partei Die Linke. Die Auflösung markiert somit ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der Partei und des Bundestags.