Organspende

Last Updated: Donnerstag, 16.11.2023By Tags: , ,

In Bayern bleibt die Zahl der Organspender weiterhin auf einem niedrigen Niveau, was die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach als „bedrückend“ bezeichnet. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) wurden von Januar bis Oktober dieses Jahres 101 Organspenden in Bayern registriert, was kaum eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Gleichzeitig warten in Bayern über 1.100 Menschen auf lebenswichtige Spenderorgane.

Trotz eines leichten Anstiegs der Spenderzahlen deutschlandweit bleibt die Situation angespannt. Es besteht ein eklatanter Mangel an Spenderorganen, wie der medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel, hervorhebt. Bundesweit warten etwa 8.459 Menschen auf ein Spenderorgan.

Ein Hauptproblem ist die fehlende Zustimmung zur Organspende. In vielen Fällen müssen Angehörige die Entscheidung über eine Organspende treffen, da nur in 35 Prozent der Fälle eine Willensbekundung der Verstorbenen vorliegt. Eine schriftliche Einwilligung existiert sogar nur in 15 Prozent der Fälle.

Um die Zahl der Organspender zu erhöhen, betont Gesundheitsministerin Gerlach die Wichtigkeit, dass sich mehr Menschen bewusst für einen Organspende-Ausweis entscheiden. Trotz einer grundsätzlich positiven Einstellung der Bevölkerung zur Organspende besitzen nur 44 Prozent der Deutschen einen entsprechenden Ausweis oder eine Patientenverfügung, die die Organspende betrifft.

Das bayerische Gesundheitsministerium setzt daher auf Aufklärung und Werbung für das Thema Organspende. Ein Beispiel hierfür ist die Social-Media-Kampagne „Du Entscheidest! Organspende? Deine Wahl.“, die darauf abzielt, Menschen zum Nachdenken anzuregen und sie dazu zu bewegen, einen Organspende-Ausweis auszufüllen. Damit soll die Bereitschaft zur Organspende gesteigert und den wartenden Patientinnen und Patienten geholfen werden.

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