DPD auch?

Last Updated: Donnerstag, 07.12.2023By Tags: ,

Der Paketdienst Dynamic Parcel Distribution (DPD) mit Sitz in Aschaffenburg reagiert auf die schwierigen Marktbedingungen und plant einen Stellenabbau. In den nächsten zwei Jahren sollen 1.400 Arbeitsplätze abgebaut werden, was etwa jeder siebten Stelle entspricht.

Die Paketbranche sieht sich mit steigenden Kosten aufgrund der Inflation und verändertem Kundenverhalten konfrontiert. DPD bezeichnet die derzeitige Situation als herausfordernd. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, plant das Unternehmen, die Mitarbeiterzahl von derzeit 9.600 bis 2025 auf 8.200 zu reduzieren. Firmenchef Björn Scheel erklärte, dass dieser Schritt dazu dienen soll, DPD Deutschland für die kommenden Jahre fit und agil zu machen. Gleichzeitig betonte er das Bestreben, den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten und die Verantwortung gegenüber den betroffenen Mitarbeitern ernst zu nehmen.

Während der COVID-19-Pandemie verzeichnete die Paketbranche einen starken Anstieg des Transportvolumens. Im Jahr 2021 stieg das Volumen bei DPD um sieben Prozent. Nach dem Ende der Pandemie ließ die Nachfrage jedoch nach, und im Jahr 2022 ging die Anzahl der beförderten Pakete in Deutschland um 8,8 Prozent auf 412 Millionen zurück. Dieser Rückgang betraf auch DPD.

DPD ist eine Tochtergesellschaft des französischen Konzerns „Geopost“, der wiederum zur französischen Post (La Poste) gehört. Neben den fest angestellten Mitarbeitern in der Deutschlandzentrale in Aschaffenburg und den bundesweit 79 Depots beschäftigt das Unternehmen 11.500 Zusteller, die größtenteils selbstständig arbeiten. Ursprünglich stand DPD für „Deutscher Paketdienst“, doch nach der Beteiligung der französischen Post wurde die Bedeutung auf „Dynamic Parcel Distribution“ geändert. DPD gehört neben DHL zu den größten Paketdienstleistern in Deutschland, und weitere Konkurrenten sind Hermes, GLS und UPS.

Neben den Herausforderungen durch den Stellenabbau stehen Paketzusteller auch vor anderen Problemen, wie beispielsweise Werkverträgen. Die Arbeits- und Sozialminister der Bundesländer haben bereits bessere Arbeitsbedingungen für Paketzusteller gefordert und drängen auf ein Verbot von Werkverträgen. Diesbezüglich hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zugesagt, bessere Arbeitsbedingungen in der Branche umsetzen zu wollen. Es besteht auch die Erkenntnis, dass vor allem osteuropäische Werkvertragsarbeitnehmer von prekären Arbeitsbedingungen betroffen sind.

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