FinTechs – Lending – Crowd Lending

Last Updated: Donnerstag, 26.05.2016By Tags: , , , ,

Wenn die Rendite von Festgeldkonten nicht mehr reicht…

Viele Sparer legen Wert auf Sicherheit – weltweit!

Der deutsche Sparer repräsentiert besondere Klientel, glaubt er doch, dass die Basis „Geld“ eine kluge Verrechnung für Ansprüche darstellt, die er insgeheim hat. Gerade diese Gruppe müsste es besser wissen, wenn sie sich an die Geschichte der Geldreformen und den wirtschaftlichen Zusammenbruch des Geldmarkts in 1923 und die Währungsreform in 1948 erinnern.

Die Geschichte lehrt, dass Wesentliches vergessen oder verdrängt wird. Wer das nicht tut, denkt an Sachwerte und Austausch der Sicherheiten. Überbewertete Immobilien werden in Zeiten wie heute gern gekauft, denn deren versprochene Rendite liegt vermeintlich über den Positionen auf Sparbüchern und Festgeldkonten. Die Wahrheit kann nach Jahren anderes lehren.

Wenn Sparer weltweit progressiv denken, verfallen sie in das andere Extrem. Beteiligungen mit Risikowerten stellen höhere Rendite in Aussicht – „na, über den Renditen auf Konten wird sie sicher liegen.“ Das kann sein. Der Einsatz kann allerdings auch weg sein.

Auf dem grauen Markt werden bevorzugt Problemfälle herausgestellt. Diese können aus Crowd-Funding ebenso entstehen wie aus Crowd-Lending. Lending Club CFD heißt das aktuelle Thema eines FinTech –Unternehmens, das in den USA etabliert ist. Der weiter als andere entwickelte Bürger hatte gelernt, dass FinTechs in der Zukunft in Berlin, London und San Franzisko etabliert werden. Mit „Sicherheit“ werden sie in der Zukunft die Banken ablösen. So denkt der IT-Halbgebildete.

Chancen und Risiken sind im sinologischen Sinne identisch. Es gibt dafür nur ein chinesisches Schriftzeichen. FinTechs passen da hinein. Unqualifizierte Risiken haben die Aktienkurse der Deutsche Bank AG, der Commerzbank AG und des Lending Club CFD auf Bruchteile ihres Urzustands vermindert. Das letztgenannte Institut galt als Vorzeige-FinTech. Dessen Kurssturz ist geringer als der der beiden deutschen Banken.

Der Aktienmarkt kennt fallende und steigende Kurse: Am Publikumsmarkt aktive Unternehmen sind verpflichtet anzuzeigen, wenn es Gründe für Kursänderungen geben kann. Die beiden genannten deutschen Banken genießen die Aufmerksamkeit der Presse, wenn diese neue Fälle von Fehldispositionen findet. Möglicher krimineller Hintergrund wird zunächst ausgeblendet.

Beim Lending Club mussten – gemäß Pflichtmitteilung – mehrere Geschäftspositionen (= Kredite) zurückgekauft werden. Um dies zu verstehen, ist ein Blick auf das Geschäftsmodell wichtig:

Am Markt werden über den Aktienverkauf private Gelder eingesammelt, die in den Erwerb von online eingesammelten Krediten investiert werden. Kreditnehmer sind kleine Firmen und Privatpersonen. Die Definition als Bankgeschäft wird ausgeklammert, da der Lending Club keine Beteiligung an Zinsen hat,  sondern nur Gebühren vereinnahmt. Die Kredite werden an Partnerbanken verkauft. Die Kreditnehmer sollen dadurch günstigere Konditionen erhalten. Allerdings häufen sich die Ausfälle (vgl. kann./Reuters – FAZ 2016-05-18).

Irritationen entstehen, wenn „falsche Kreditpakete“ vom Lending Club zurückgenommen werden müssen. Bei circa 26 Millionen USD war das in den letzten Monaten der Fall. Dazu gibt das Unternehmen keine Details bekannt – und, die Bilanzen müssen nicht geändert werden. Allein diese Feststellung ist ein Alarmsignal. Diese wird sicher  i. S. v. US-GAAP überprüft werden.

Aktienkurse sinken in der Folge und Privatanleger verlieren Geld. Das liegt in der Natur des Aktienmarkts. Entscheidend ist jedoch, dass – wie bei Lehman Brothers – nicht zwingend legale Geschäfte Grundlage gewesen sind. Beim Lending Club sind Manipulationen nachgewiesen worden. Das amerikanische Justizministerium ermittelt.

Gründer und CEOs müssen –  das gilt weltweit – dann das jeweilige Unternehmen verlassen, dieses muss überleben (oder nicht) oder kann nur überleben, wenn es systemrelevant ist.  FinTechs sind es mit Sicherheit nicht.

JPM

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