Geothermie als Zukunftsenergie?

Last Updated: Freitag, 17.11.2023By Tags: , ,

In Windischeschenbach in der Oberpfalz untersuchen Wissenschaftler das Potenzial von Erdwärme als Energiequelle. Dank existierender Tiefenbohrungen können sie bis zu vier Kilometer in die Erdtiefe vordringen. Im Rahmen ihres Experiments lösen sie in dieser Tiefe kleine Erdbeben im kristallinen Gestein aus, um die Möglichkeiten der Tiefen-Geothermie zu erforschen.

Das Ziel ist es, Wasser tief unter die Erdoberfläche zu pumpen und durch die natürlichen Risse im Gestein zu leiten. Dadurch soll das Wasser auf über 100 Grad Celsius erhitzt werden, was potenziell für die Energiegewinnung genutzt werden könnte. Diese Vorgänge erzeugen Mikro-Erdbeben, die nur mit speziellen Messgeräten feststellbar sind und keine Schäden verursachen.

Windischeschenbach bietet mit seinen zwei tiefen, nebeneinanderliegenden und noch offenen Bohrlöchern ideale Bedingungen für dieses einzigartige Experiment. Trotz technischer Herausforderungen und der Komplexität des Projekts, wie etwa defekte Spezialtechnik und die Altersbedingungen der Bohrungen, halten die Forscher an ihren Untersuchungen fest.

Die gewonnenen Erkenntnisse könnten zukünftig für die Entwicklung großer Wärmepumpen genutzt werden, die Städte mit Energie aus der Tiefe versorgen. Dieses Verfahren der Tiefen-Geothermie ist dabei nicht mit Fracking zu verwechseln. Während Fracking auf das Zerstören von Gestein zur Energiegewinnung abzielt, nutzt die Tiefen-Geothermie die natürlichen Temperaturen und Risse im Gestein, ohne dabei Schäden zu verursachen.

In Deutschland existieren bereits 41 Anlagen für Tiefen-Geothermie und rund 440.000 Anlagen für flache Geothermie, was das Potenzial dieser Energiequelle unterstreicht.

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