Pensionsfonds und Privatinvestitionen in Japan

Europäische und asiatische Anlagefonds für die japanische Hausfrau

Nicht nur deutsche Privatanleger sind vom Bedarf grauer Anlageformen betroffen. In wirtschaftlich starken Ländern drängen private Vermögenswerte in Sachwerte mit erhofft gutem Ertrag. Beobachtet wurde das von deutscher Seite mit der Übernahme von Immobilienanlagen, die kein deutscher Anleger näher beachtet hätte. Die Deutsche Bank AG hat im Zentrum Frankfurts ein Gebäude gekauft, das zu 34% vermietet war und in der Branche bekannte Baumängel hatte. Eingebracht in asiatische Fonds wurde es schnell platziert.

Der weltgrößte Pensionsfonds macht in Japan mit ähnlicher Problematik auf sich aufmerksam. Im letzten Geschäftsjahr wurden dort hohe Verluste realisiert. Der staatliche Government Pension Investment Fund hat mit seinem Gesamtkapital von 1,3 Mio. Euro, einen Verlust von etwa 45 Mio. Euro realisieren müssen. In den letzten fünf Jahren waren Gewinne zu verzeichnen.

Da japanische Staatsanleihen niedrig verzinst werden, haben die Fondsmanager aggressiver investiert – bevorzugt in Aktien. Der japanische Leitindex büßte im letzten Jahr 13% und im ersten Quartal dieses Jahres weitere 7% ein. Das hat sich in dem Fondsergebnis niedergeschlagen. Negative Belange werden in japanischen Unternehmungen meist  ignoriert und nicht kommentiert – s. die Oper Madame Butterfly: „Wie es drinnen aussieht, geht niemand was an.“ Weltweit haben wir das 2011 im großen Stil bezogen auf Fukushima erlebt. Bemerkenswert ist, dass dieses Mal staatlich initiierte Werte betroffen sind.

Für deutsche Anleger bedeutet dies, dass eine Diversifizierung in nicht deutschen Gesetzen unterliegende Anlageformen mit Sorgfalt geprüft werden sollten. Das Beispiel soll lehren, dass graue Märkte in anderen Ländern weiter verbreitet sein können – besser formuliert, aber schlechter gemeint:  Es gibt wenige gesicherte Anlageformen in Asien – im Hinblick auf die Obrigkeiten verehrende Kulturform der Sinologie.

JPM

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