weniger Pestizide

Last Updated: Dienstag, 21.11.2023By Tags: , , ,

Das EU-Parlament debattiert über signifikante Reduzierungen im Einsatz von Pestiziden, eine Entscheidung, die sowohl Landwirte als auch Umweltschützer betrifft. Am Mittwoch soll über einen Vorschlag der EU-Kommission abgestimmt werden, der eine Halbierung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel bis 2030 vorsieht. Besonders in Naturschutzgebieten könnten Pestizide komplett verboten werden.

Umweltschutzverbände wie der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV Bayern) begrüßen diese Initiative. Sie sehen ein Verbot von Pestiziden in Schutzgebieten als notwendigen Schritt zum Erhalt der Biodiversität. Allerdings gibt es auch Kritik, vor allem aus der Landwirtschaft. Vertreter warnen vor negativen Auswirkungen auf die Ernte und Lebensmittelqualität und fordern praxistaugliche Alternativen, bevor pauschale Reduktionsziele festgelegt werden.

Der LBV Bayern entgegnet, dass in der Ökolandwirtschaft auch ohne chemische Pestizide hochwertige Lebensmittel produziert werden können und dass eine pflanzenbetontere Ernährung sowie die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung mögliche Produktionsrückgänge ausgleichen könnten.

Kritik wird auch an der vorgeschlagenen Überprüfung des Pestizideinsatzes durch die Verkaufsmenge geübt, da wirksamere und giftigere Pestizide in geringeren Mengen verkauft werden könnten, während natürliche Wirkstoffe in größeren Mengen benötigt werden.

Die Maßnahmen sind Teil des „Green Deals“ der EU, der darauf abzielt, die Landwirtschaft umweltfreundlicher zu gestalten. Die endgültige Entscheidung über die Maßnahmen wird nicht nur im EU-Parlament getroffen, sondern erfordert auch die Zustimmung der EU-Mitgliedsstaaten, gefolgt von Verhandlungen zwischen der Kommission, den Mitgliedstaaten und dem Parlament.

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