Siemens hat auf der SPS (Smart Production Solutions) in Nürnberg eine bedeutende Innovation vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit Microsoft entstanden ist: der „Industrial Copilot“. Dieser Assistent funktioniert im Prinzip ähnlich wie „ChatGPT“ – ein Programm, bei dem Fragen gestellt werden können, und künstliche Intelligenz liefert die Antworten. Der Industrial Copilot ist gewissermaßen das „ChatGPT“ für die Industrie.

Ein Softwareentwickler steht vor einem großen Bildschirm und führt scheinbar einen Chat. Das Besondere daran ist jedoch, dass sein Gesprächspartner keine Person ist, sondern eine Maschine.

Der „Industrial Copilot“ ermöglicht eine reibungslose Kommunikation mit Maschinen, ohne dass Programmiersprachen beherrscht werden müssen. Fragen wie „Wie viele Teile hat die Maschine in der letzten Stunde produziert?“ oder „Arbeitet die Maschine langsamer?“ können vom digitalen Assistenten beantwortet werden.

Die erste praktische Anwendung des „Industrial Copilot“ findet beim Automobilzulieferer Schaeffler statt, wo man sich eine beschleunigte Produktion und somit Zeitersparnis erhofft.

Die neue Software kann beispielsweise bei der Programmierung erheblich Zeit sparen. Bedeutet das, dass Programmierer in Zukunft überflüssig werden? Keineswegs. „Es handelt sich nicht um einen Ersatz. Im besten Fall erreichen wir eine 70- bis 80-prozentige Arbeitserleichterung“, so ein Experte. Der Programmierer bleibt weiterhin von Bedeutung, wird jedoch effizienter arbeiten.

Damit alles reibungslos funktioniert, müssen dem neuen technischen Assistenten Informationen über die Maschinen zur Verfügung gestellt werden. Es muss sichergestellt sein, dass die Informationen glaubwürdig und korrekt sind.

Derzeit ist der neue Assistent, also die Software, die auf die jeweilige Produktionsmaschine geladen wird, noch nicht auf dem Markt erhältlich. Doch Siemens hofft, dass das Pilotprojekt mit Schaeffler erst der Anfang ist. Die Technologie lässt sich auch in anderen Branchen anwenden.

Die Einführung des „Industrial Copilot“ zeigt, wie fortschrittliche Technologien aus dem privaten Bereich in die Industrie Einzug halten können und so die Effizienz steigern und Fehler frühzeitig erkennen helfen.