Energiekonzepte wider besseres Wissen

Verhalten und Handeln zum vermeintlichen Sichern veralteter Unternehmenskonzepte.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Energieversorgung in Europa einvernehmlich geregelt. Wasserkraft galt im Umfeld von Bergen als kreative Energiegrundlage – auch heute noch eine zweifelsfrei erneuerbare Energie. Wasser wird dort neu geschaffen, wenn keine entscheidenden Klimaänderungen eintreten. Im Übrigen galten Kohle (in jeder Form), Öl und nach dem Zweiten Weltkrieg die Kernkraft als sichere Grundlagen, um Energie zu erzeugen. Damit wurden Industrie und Wirtschaft über Jahrzehnte belebt, um existieren zu können.

Erst in den 80-er Jahren traten alternative Gedanken und Erkenntnisse zum Klimawandel hervor. Die Energieerzeugung sollte nicht mehr die Priorität des Nutzens haben. Der Ausstoß von CO­2 aus fossilen Energieträgern wurde chemisch korrekt als Grundlage des Treibhauseffekts gesehen. Initiativen setzten an den richtigen Stellen an, berücksichtigten jedoch nicht, dass CO2  zur Existenz der Pflanzenwelt und damit ein Gleichgewicht des Vorkommens dieses Moleküls erforderlich war. Daneben wurde der Schaden chemischer Produkte definiert.

Die Energieversorgung sollte ihre schädigende Wirkung aufgeben und regenerativ vorgehen. Windkraft, Sonnenenergie und Biomasse wurden als solche ausgewählt, um wirtschaftlich sinnvoll Energie zu erzeugen. Dabei wurde übersehen, dass Wind und Sonne neben Biomasse nur sekundär regenerierbar und von ihrem Vorkommen abhängig sind. Aber damit lässt sich Geld verdienen. Windenergie an der Nordseeküste wird noch als jugendliche Genialität präsentiert (Handelsblatt 2016-09-13; S. 20). Deren Lebensdauer ist technisch endlich und nicht erneuerbar: Im Durchschnitt 13 Jahre! Die Fördergelder sind zum Teil erloschen.

Biologie und Physik müssen aktiviert oder bei den meisten Juristen und Volkswirtschaftlern aufgefrischt werden, sofern sie „in deren Welt“ schon einmal vorgekommen sind. Zu den erneuerbaren und nicht erschöpfbaren Energieformen zählen Geothermie, die Rotationsenergie der Erde, Wasserkraft und die Kernfusion mit Wasserstoff. Dieser ist aus den Kernfusionsprozessen der Sonne die sicherste Energiequelle – im Umkehrschluss: Solange die Sonne als Energiespender existiert, können wir über diese Energieform verfügen, d. h. über voraussichtlich die nächsten 100 Millionen Jahre!

Die Wissenschaft ist so weit vorgedrungen, dass die Umsetzung ihrer Überlegungen in der Industrie realisiert ist. Die Konzeption des Kraftwerks ITER in Frankreich ist dafür konzipiert, aber noch nicht fertig gestellt. Hypothetisch soll dort im nächsten Jahrzehnt Energie aus Wasserstoff erzeugt werden. Die Technik in Deutschland und Japan haben diese Konzeption „überholt“. Sie werden früher mit Energie aus Wasserstoff am Markt sein.

Die Umsetzung von Wasserstoff in Energie lässt Kraftfahrzeuge mit Brennstoffzellen in Serie realisieren. Dies ist keine Zukunft, sondern Gegenwart zulasten alter Industrien, an denen die Zeit vorübergegangen ist. In Ostfriesland werden Ende 2017 Nahverkehrszüge und deutschlandweit Lastkraftwagen mit Wasserstoffantrieb fahren. Personenwagen von Mercedes und Toyota werden das Konzept von reinen Elektrofahrzeugen als technischen Flop ablösen. Ein Elektrofahrzeug erzeugt über die Produktion des zu tankenden Stroms mehr CO2 als ein benzingetriebenes Fahrzeug.

Während Elektroautos als das Bewegungsmittel der Zukunft pressewirksam präsentiert werden, haben Automobilproduzenten die Forschung der konventionellen Zuführung von Strom eingestellt.

Continental will in 2016 mindestens 400 weitere Tankstellen für Wasserstoff präsentieren, der in Brennstoffzellen Strom erzeugt, um Fahrzeuge elektrisch anzutreiben. Der Energiekreislauf ist hergestellt. Der Ausstoß: H2O, vulgo Wasser, ohne Schadstoffe!

Der Graumarkt besteht in etablierten Firmen, die alte Strukturen nicht umgehen wollen. Sie wollen ihre Existenz mit alten Technologien sichern bis die dafür erforderlich gewesenen Maschinen abgeschrieben sind. Dem hat der 1950 verstorbene Schumpeter betriebswirtschaftlich widersprochen:

Erneuern beginnt mit der Vernichtung des vielleicht noch brauchbaren Alten! Die Zukunft liegt vor uns: Wasser dient uns ohne Schaden als Abfallstoff, solange die Sonne noch existiert.

JPM

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