Estlands Grenzen bleiben ruhig, trotz Berichten über zunehmende Versuche, die finnische Grenze illegal zu überqueren. Laut Veiko Kommusaar, dem stellvertretenden Generaldirektor der estnischen Polizei- und Grenzschutzbehörde (PPA), ist bisher kein Anstieg illegaler Migration festzustellen.

Kommusaar betonte, dass die PPA die Situation an der Grenze genau beobachtet und auf potenzielle Veränderungen vorbereitet ist. Im Falle eines massiven und organisierten Migrationsversuchs hat Estland Pläne, um angemessen zu reagieren. Personen ohne gültige Einreisedokumente werden an der Grenze abgewiesen und auf die notwendigen legalen Verfahren hingewiesen.

An den Grenzübergängen können Asylbewerber ihre Anträge stellen, die dann auf die Erfüllung der internationalen Schutzkriterien überprüft werden. Diejenigen, die nicht für Asyl in Frage kommen, müssen in sichere Nachbarländer zurückkehren.

In Finnland hingegen hat sich die Lage verschärft. Ministerpräsident Petteri Orpo äußerte Bedenken, dass Russland absichtlich Migranten ohne gültige Reisedokumente an der Grenze zulässt, um das Land zu destabilisieren. Finnland bereitet sich darauf vor, mit dieser Herausforderung umzugehen, und das Innenministerium arbeitet an einem Vorschlag zur Beschränkung des Grenzübertritts zwischen Russland und Finnland.

Am vergangenen Wochenende stieg die Zahl der Asylbewerber, die versuchten, die finnische Grenze zu überqueren, an. Mehr als 60 illegale Grenzübertritte wurden registriert, wobei die meisten Neuankömmlinge aus dem Nahen Osten und Afrika stammen. Der finnische Grenzschutz berichtet jedoch von einer geordneten Situation an der Grenze.