Graumarkt der Geschlechter

Last Updated: Montag, 29.08.2016By Tags: , ,

Gender auf dem Weg von Mitmenschen erkannt zu werden.  

Biologische Erkenntnisse machen vor Ignoranten keinen Halt. Wir müssen uns in diesem Leben damit abfinden, dass Menschen keine Konstruktionen aufgrund von Modellvorgaben sind. Mann und Frau sind zwei der Möglichkeiten, mit denen Geschlechter beschrieben werden können. Die Differenzen zwischen Großbritannien und der USA liegen bei 12 Geschlechtermerkmalen, nachdem vorher nur 58 vorhanden waren. Darin sind nun auch Mann und Frau enthalten. Das bedeutet, dass diese beiden Geschlechter keine Vorgaben für graue Szenen erteilen.

Die südafrikanische Olympiasiegerin, Mokgadi Caster Semenya, die sich als Frau definiert, aber unterschiedlich bewertet wird, erfüllt mit Sicherheit nicht die Formvorgaben, mit denen die Mehrheit der Frauen aus medizinischer Sicht bewertet werden. Das IAAF hat nun zwei Jahre Gelegenheit zu beweisen, ob sie eine Frau oder intersexuell ist. Das Ergebnis kann – wie es auch ausfallen wird – kein Maßstab für zukünftige Überlegungen sein. Mittlerweile gibt es 71 Geschlechtermerkmale, unter denen eine Definition bei Facebook möglich ist. Es bleibt die Feststellung, dass nicht Gender-Überlegungen außerhalb der Norm liegende Gruppen definieren, sondern den meisten Menschen medizinische Erkenntnisse fehlen. Darunter darf ein Mensch nicht leiden. Die Gender-Merkmale sind für die Betroffenen von Bedeutung. Andere, die sich nicht betroffen fühlen, können damit nicht ohne Einschränkung annehmen, dass sie zur Norm ihrer eigenen Vorstellungen gehören. Ein Graumarkt ist in den Gedanken und dem fehlenden Wissen zur Humanevolution vieler Menschen enthalten.

Nun sind viele Besserwisser beeilt festzustellen, wie sich Mädchen und Jungen auf Kinderspielplätzen unterscheiden. Es bleibt Sarkasmus wenn überlegt wird, ob Spielgeräte abgebaut werden müssen, weil sie primär von Jungen benutzt werden – oder umgekehrt (Stadt Münster). Vielleicht hilft es, wenn vorgebracht wird, dass es 71 Geschlechtsmerkmale gibt und diese individuell ihren Niederschlag in unterschiedlichen Spielgeräten finden müssten – auch die Struktur der Sandkörner im Sandkasten könnte unterschiedlich bewertet werden.

In Regensburg sollten in öffentlichen Bussen rosa Bereiche nur für Frauen vorgesehen werden. In Freiburg wird die Diskriminierung differenziert, indem Migranten der Zugang zu Clubs verwehrt wird. Der Jurist hat erkannt, dass damit bevorzugt Männer diskriminiert werden. Dazu werden freiwillige Männer herangezogen, deren Aufgabe es ist mit abzulehnenden Clubbesuchern vorstellig und aufgrund der großen Zahl der Einlass Erbittenden abgelehnt zu werden. Deren Job definiert sich aus eigener Beschreibung: „Ich bin ein aus sachlichen Gründen diskriminierter Mann“.

Hier beginnt eine neue Grauzone, da dieser Beruf Frauen nicht offen steht und damit sexistisch zu definieren ist. Unter Berücksichtigung der Geschlechtermerkmale müssten Gender-Überlegungen einbezogen werden – oder Männer könnten sich ein neues Gender sozial konstruieren lassen. An dieser Stelle beginnt das richtige Leben der farbigen Vielfalt.

JPM

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