Great Barrier Reef: Korallen vor dem Kollaps?

Last Updated: Dienstag, 30.04.2024By Tags: ,

Das Great Barrier Reef erlebt die fünfte Massenbleiche von Korallen in acht Jahren. Das Australian Institute of Marine Science (AIMS) verzeichnete letzten Sommer verstärkte klimabedingte Auswirkungen, darunter eine weitreichende Korallenbleiche. Die erste Massenbleiche wurde 1998 registriert, historische Aufzeichnungen deuten jedoch nicht auf ähnliche Ereignisse in den vergangenen 500 Jahren hin.

Wissenschaftler, darunter David Wachenfeld vom AIMS, beobachteten dieses Jahr eine Bleiche von drei Vierteln des Riffs, was das gesamte Riff betraf, einschließlich bisher weniger betroffener Regionen. Die Wassertemperatur lag über dem Durchschnitt um mehr als ein Grad. Das Great Barrier Reef, größer als Italien und bestehend aus über 3.000 Einzelriffen, erlebt nun die fünfte Massenbleiche in kurzer Zeit.

Mark Reid von der Reef Marine Park Authority bestätigt die schweren Auswirkungen, betont jedoch auch Hoffnung auf eine mögliche Erholung. Die Korallen könnten sich erholen, wenn das Riff abkühlt und die Algen wieder aufgenommen werden. Trotz der Resistenz der Korallen gegenüber früheren Bleichen werden die Massenbleichen jedoch häufiger.

Das Ökosystem der Riffe erlebt einen Wandel, wobei schnell wachsende Korallen die langsamer wachsenden verdrängen. Korallenriffe sind wichtig für den Küstenschutz, die Biodiversität und die lokale Wirtschaft. Etwa die Hälfte der Korallenriffe weltweit ist durch Bleichen gefährdet.

Wissenschaftler wie Anne Hoggett vom Australian Museum Lizard Island appellieren an Regierungen, energisch gegen die Erderwärmung vorzugehen. Sie fordern eine drastische Reduzierung der CO₂-Emissionen durch Industrien und betonen die gemeinsame Verantwortung aller Länder.

Die Wissenschaftler werden das Great Barrier Reef in den nächsten Wochen weiterhin genau beobachten, um die Auswirkungen der aktuellen Bleiche zu bewerten. Es bleibt abzuwarten, ob dies die schwerwiegendste Bleiche in der Geschichte des Riffs sein wird, aber sie gehört sicherlich zu den schlimmsten.

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