Lampedusa, die italienische Insel im Mittelmeer, sieht sich mit einem massiven Zustrom von Flüchtlingen konfrontiert. Tausende sind in den letzten Tagen angekommen, was den Bürgermeister, Filippo Mannino, dazu veranlasst hat, den Notstand auszurufen. Er betonte die Notwendigkeit sofortiger Unterstützung: „Unsere Gemeinschaft ist am Rande ihrer Kapazitäten. Eine dauerhafte Lösung muss jetzt gefunden werden“, sagte Mannino. Die genauen Auswirkungen des ausgerufenen Notstands für die Insel sind derzeit noch nicht definiert.

Das italienische Innenministerium gibt an, dass allein seit Montag über 8.000 Menschen in Italien ankamen. Von diesen sind über 5.000 nur am Dienstag gelandet. Damit steigt die Zahl der dieses Jahr Angekommenen auf beeindruckende 123.863 – ein erheblicher Zuwachs von 89 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr.

Der Ansturm auf Lampedusa verschärft sich. Fast 1.300 Menschen kamen allein gestern in 29 Booten an. Bereits 6.762 Menschen sind im örtlichen Empfangszentrum untergebracht. Bei ihrer Ankunft im Hafen kam es zu Spannungen, die Sicherheitskräfte und Freiwillige des Roten Kreuzes versuchten, zu deeskalieren.

Matteo Salvini, Italiens Vizepremier, bezeichnet die aktuelle Situation alarmierend als „Angriff“ auf das Land und deutet an, dass er alle nötigen Maßnahmen ergreifen werde, um den Zustrom zu begrenzen. Aus Deutschland kam die Nachricht, dass es vorerst keine zusätzliche Aufnahme von Flüchtlingen aus Italien geben wird.